IM FARBENRAUSCH

Mittwoch 19. September 2018 18 Uhr
Bunt wie das Leben / mal dezent, mal exzessiv, mal angepasst, mal gewagt, mal überraschend, … immer experimentell.
Die Ausstellung ist eine experimentelle Auseinandersetzung mit Farbe und 3Dimensionalität und ein Dialog zwischen Analog und Digital.
Wenn das Handy zum Schlüssel ins Bild wird – eine Ausstellung mit erweiterten Realitäten
diART GALERIE, Schmiedgasse 8, 4240 Freistadt
ÜBER DIGITALES im Radio und TV
Kernlandmagazin#55: Kunstnotizen / Digitale Kunst mit Antonia & Burkhard Zimmermann im Freien Radio Freistadt und im dorftv
Wegen ihrer Begeisterung für digitale Kunst sind Antonia und Burkhard Zimmermann zu Gast: neben eigenen künstlerischen Arbeiten pflegen sie auch den Austausch mit ähnlich Gesinnten in ihrer Radiosendung „Kunstnotizen“ und berichten auf ihrem gleichnamigen Blog von Ausstellungsbesuchen rund um Computerkunst, Fotografie, Videokunst etc.
Beide nehmen an der digitalen Umgestaltung unserer Welt seit Jahrzehnten Anteil, deshalb hören wir von Lochkarten und Assembler-Programmierung und den Erwartungen und Ängsten, die mit der Digitalisierung einher gingen. Und beide gestalten gern abstrakte Bilder am Computer. Dabei geht es ihnen weniger um die Aussage im Bild, sondern um reine Ästhetik und Perspektivenwechsel.
Die Sendungen in der Radiothek nachhören.
Diese Sendung wurde auch fürs Fernsehen produziert und ist auf dorftv zu sehen, mit Beispielen ihrer Arbeiten.
zum Beitrag vom Freien Radio Freistadt
11. April bis 31. Mai 2017
DIGITALE EXPERIMENTE
‚POETICS & XPRESSIVES‘ von Antonia & Burkhard Zimmermann zeigt die Umwandlung digitaler Vorlagen, wie Fotografien oder auch medizinischer Aufnahmen zu neuen eigenständigen Bildern. Alles Gegenständliche wird aus den Bildern entfernt, indem tief in die Pixelebene eingedrungen wird und dabei neue Farb- und Linienstrukturen sichtbar werden. Da die digitalen Bearbeitungsmethoden auf mathematischen Algorithmen aufgebaut sind, ergibt sich so eine ganz eigene Formensprache, die sich aller Benennbarkeit entzieht. Die Mischfarben der digitalen Vorlage lösen sich immer mehr auf, so kommt die Leuchtkraft der Farben an die Oberfläche.
POETICS von Antonia Zimmermann löst Gegenständliches aus Fotografien in Linien- und Farbstrukturen auf.
XPRESSIVES von Burkhard Zimmermann zeigt die Ästhetik der Formensprache mathematischer Algorithmen digitaler Bearbeitungswerkzeuge.
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Die Digitalisierung ist in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Kaum ein Medium, das nicht beinahe täglich über digitale Errungenschaften und Projekte berichtet. Im Umfeld der bildenden Kunst ist von Digitalem noch wenig zu hören und zu sehen. Hier gibt es noch Nachholbedarf. Mit unseren digitalen Experimenten wollen wir, Antonia & Burkhard Zimmermann, einen Beitrag dazu leisten. Digitale Vorlagen, wie Fotografien und Scans aller Art, digitale Werkzeuge, in der Werbung und Grafik schon lange bekannt, bilden den Ausgangspunkt. Um sich von deren Handhabung im kommerziellen Bereich abzuheben, braucht es neue Konzepte und eine erweiterte Ästhetik, eben eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit diesen Medien. In der Ausstellung ‚POETICS & XPRESSIVES‘ zeigten wir die Ergebnisse dieser digitalen Experimente in Form von Bildern und einem Film, der aus den Bildern gestaltet wurde und in die Thematik einführt.
Durch die Bearbeitung entstehen Farbflächen, die in sich feine Linienstrukturen aufweisen, feinste Schraffierungen und changierende Linien, die in dieser Form nur das digitale Medium hervorbringen kann. Es entsteht dabei der Eindruck von Perspektive, Ferne und Nähe. Durch die Rekonstruktion von der Pixelebene weg ist alle Gegenständlichkeit verschwunden, jede Möglichkeit der formalen Assoziation und Wiedererkennung ausgeschaltet worden. Man ist in der Betrachtung der Bilder auf die Ästhetik der Farb- und Liniensetzung zurückgeworfen. Es ist daher auch sinnlos, den einzelnen Bildern Titel zu geben. Es braucht eine Benennung, eine Art bedeutungsfreie Codierung, die allein der Unterscheidbarkeit einzelner Bilder einer Serie dient. Auch hier befindet man sich im digitalen Umfeld der QR-Codes und der Strichcodes. So entstehen Bilder mit einer jeweils eigenen ästhetischen Sprache, die sich von der Malerei durch eine linienspezifische Feinheit und durch ihre farbige Leuchtkraft unterscheiden, was besonders in der auf Fine-Art-Medien gedruckten Version richtig sichtbar wird.
‚De/Re Poetics‘ von Antonia Zimmermann sind Experimente in diese Richtung. Konzeptuell verweist sie auf die Flut von Fotografien, Landschaften, Selfies, Magazinen, Fernsehsendungen,… alles tausende Male gesehen und kaum mehr wahrgenommen. Man sieht, ohne zu sehen. Das brachte Antonia Zimmermann dazu, fotografische Vorlagen zu dekonstruieren und mit Hilfe digitaler Bearbeitungswerkzeuge tief in das Bild einzudringen und von dort aus ein neues Bild aufzubauen, zu rekonstruieren – daher die Serienbezeichnung De/Re. Bei genauerer Betrachtung wird man förmlich in das Bild hineingezogen und landet in einer ganz eigenen Welt, die man nur gefühlsmäßig aufnehmen kann und die mit Worten nicht zu beschreiben ist – einer poetischen Welt. So entstehen Bilder mit einer eigenen digitalspezifischen Ästhetik. Bilder in kräftigen, teils leuchtenden Farben, die in der Ausgangsvorlage zwar vorhanden, aber durch Überlagerung so nicht sichtbar waren.
Burkhard Zimmermann zeigt in der Serie ‚XPressives‘ die bildliche Morphologie digitaler Bearbeitungsmöglichkeiten. Dabei begibt er sich auf die Suche nach der hinter den mathematischen – algorithmischen Strukturen einer Software sich auftuenden Formensprache. Je tiefer er in eine digitale Vorlage – Fotografie, Scan oder auch Röntgenbild – eindringt, desto reichhaltiger wird die Formensprache. Feinste geschwungene Linien schaffen einen Eindruck von Kettengebilden. Jede Struktur verjüngt sich in weitere Formen, es scheint endlos so weiter zu gehen. Es ist diese Feinheit der Strukturen, die hier besonders fasziniert und so nur in digitaler Form produziert werden kann. In die geschlossenen Farbfelder verirren sich immer wieder einzelne Pixelgruppen, die wiederum geometrische Figuren oder feinste Linien zeichnen. Und die Sattheit der Farben! Die Mischfarben der digitalen Vorlage lösen sich in die Farbpalette digitaler Verfahren auf und setzen sich zu einer neuen Komposition zusammen. Es ist die Formenvielfalt und -feinheit und die Farbkraft, die einen starken Eindruck hinterlassen, daher die Bezeichnung XPressives.


XPressives in der diART Galerie
Die Ausstellung XPRESSIVES von Burkhard Zimmermann in der diART Galerie in Freistadt besticht durch ihre Farbenkraft und ihre Formenvielfalt, jenseits der Benennbarkeit. Sie fordert zum genauen Hinschauen auf, was in unserer Zeit der Bilderflut durchaus eine Herausforderung sein kann, und verfolgt den ausschließlichen Zweck, dem Betrachter eine heitere, bunte Welt zu erschließen.
Burkhard Zimmermann zeigt in dieser Ausstellung ‚XPressives‘ die bildliche Morphologie digitaler Bearbeitungsmöglichkeiten. Dabei begibt er sich auf die Suche nach der hinter den algorithmisch-mathematischen Strukturen einer Software sich auftuenden Formensprache.
Je tiefer er in eine digitale Vorlage – Fotografie, Scan oder auch Röntgenbild – eindringt, desto reichhaltiger wird die Formensprache. Feinste geschwungene Linien schaffen einen Eindruck von Kettengebilden. Jede Struktur verjüngt sich in weitere Formen, es scheint endlos so weiter zu gehen. Es ist diese Feinheit der Strukturen, die hier besonders fasziniert und so nur in digitaler Form produziert werden kann. In die geschossenen Farbfelder verirren sich immer wieder einzelne Pixelgruppen, die wiederum geometrische Figuren oder feinste Linien zeichnen. Und die Sattheit der Farben! Die Mischfarben der digitalen Vorlage lösen sich in die Farbpalette digitaler Methodik auf und setzen sich zu einer neuen Komposition zusammen.
Diese Art digitaler Kunst unterscheidet sich grundlegend sowohl von der Malerei als auch von der Fotografie. Obwohl Burkhard Zimmermann die gleichen Werkzeuge benutzt, wie sie zum Beispiel in der Werbung und anderen bildgestaltenden Berufen ständig im Einsatz sind, ist seine Methode der künstlerischen Umgestaltung einzigartig. Es ist eine „ars sui generis“.
Es ist die Formenvielfalt und -feinheit und die Farbkraft, die einen starken Eindruck hinterlassen, daher der Name der Ausstellung: XPRESSIVES.
Text und Fotos: Antonia Zimmermann