Tiefenstrukturen digitaler Bilder

Digitale Bildbearbeitung; gegenstandslose Bilder; abstrakt;
Tiefenbild aus dem unendlich großen Pixelraum. Burkhard Zimmermann 2016


Digitale Tiefenstrukturen
Demonstration eines Verfahrens, um in digitale Tiefenstrukturen zu gelangen:
Ich gehe von einem digitalen Bild, zB. einem Photo, aus und bezeichne das als die digitale Oberfläche. Von dieser Oberfläche tauche ich mittels digitaler Tools in digitale Tiefenstrukturen des Pixel-Universums hinab.Ich nenne mein Verfahren auch gerne Digital Diving.

Digital Diving.
Dazu wähle ich einen sehr kleinen Ausschnitt des digitalen Bildes – zB. ein Tausendstel der Bildfläche -, vergrößere dann diesen Ausschnitt auf die Maße des ursprünglichen Bildes – also z.B. wieder auf das Tausendfache – und nehme vom neu entstandenen Bild wieder nur einen winzig kleinen Ausschnitt, den ich wieder entsprechend vergrößere, usw. beliebig oft.

Exponentielles Wachstum:

Die so entstehende Bildreihe folgt in ihrer Bilddimensionierung dem Gesetz 10 hoch minus 3n/ 10^-3n, wo n die Zahl der Arbeitsschritte darstellt. Nach 5 Arbeitsschritten sind wir daher bereits bei 10 hoch minus 15 bzw. bei einem Billiardstel der ursprünglichen Größe des Ausgangsbildes angelangt.

Die Rolle der Ästhetik bei der Wahl des Ausschnitts und der Bearbeitung: 
Nach jedem Schritt in die Tiefe des Pixel-Raumes bearbeite ich das neue Bild, um die Schönheit und ästhetische Wirkung der digitalen Bildwelten zu erforschen und zu demonstrieren. Auch die Wahl jeden Ausschnitts treffe ich meist nach ästhetischen Gesichtspunkten.
Am heutigen Tag – 11.7.2016 – bin ich bei 100 Schritten in die Tiefe und damit 100 digital erzeugten Bildern angelangt: das entspricht einem Ausschnittsfaktor, bezogen auf das Ur-Bild, von 10 hoch minus 300/10^-300 oder einer Zahl mit 300 Nullen!
Das Pixel-Universum hat unendlich viele Dimensionen!
 
In der Tiefenwelt, dem Orkus des digitalen Pixel-Universums, unter der Oberfläche des Ausgangsbildes, befinden wir uns im gegenstandslosen oder abstrakten oder noch treffender im gegenstandsbefreiten Bildraum.
Als Pixel-Universum oder Digitalen Bildraum bezeichne ich dabei die mathematisch gesprochen  unendlich große Menge der mittels digitaler Bearbeitung und ihrer Tools erzeugbaren Bilder.
 
Ein Beispiel für Tiefenbilder:
Ich zeige im Folgenden eine willkürlich gewählte Auswahl von einigen Bildern dieses spannenden Experiments:
 
Digitale Tiefenstruktur ;Experiment; 10 hoch minus 3n; Digitale Bildbearbeitung;
Als Ausgangsfoto für diese Demonstration dient ein Porträtphoto meiner lieben Frau Antonia. Es ist bereits aus einem anderen Zusammenhang herauskopiert worden. Davon nehme ich für die weitere digitale Bildbearbeitung einen winzig kleinen Ausschnitt, in diesem Fall aus der Gesichtshaut. Diesen Ausschnitt vergrößere ich wieder auf das Ausgangsmaß.in diesem Fall wiederhole ich den Bearbeitungsvorgang 5 mal und gelange dann zu Tiefenbild Nr.5 auf der fünften Tiefenebene.
Digitales Tiefenbild; Experiment; Burkhard Zimmermann; 2016;
Dieses Tiefenbild Nr.5, d.h. aus der fünften Tiefenebene, könnte die Assoziation einer Landkarte oder einer Satellitenaufnahme erzeugen…ich denke dabei immer an die unvergesslich schönen Flüge über die Tundren Nordkanadas… Dagegen erkennt unser Freund und Geologe Thorlef die Ähnlichkeit mit den seismo- graphisch gewonnenen geologischen Schichtprofilen von in großer Tiefe liegenden submarinen Gesteinsformationen …Und nicht zu vergessen: wir sehen hier ein Bild, das aus einem Billiardstel des Originalphotos gewonnen wurde!
Tiefenbild Nr. 54
Tiefenbild Nr.54 stammt aus der 54. Tiefenebene. Mit den tanzenden gelben Ringerln, den Fließlinien und der rot-orangen Grundtönung wirkt es erfrischend jugendlich und so gar nicht wie aus tiefster digitaler Unterwelt. Das ist ja das irgendwie Paradoxe und Unerwartete, dass beim Abgang in letztlich unendliche tiefe Pixelverbände dank der mathematischen Basis für die Algorithmen der Bildbearbeitungs-Software immer wieder faszinierend neue und ästhetische Bilder an die Oberfläche kommen!!

 

Tiefenbild Nr. 100
Tiefenbild Nr.100, aus der hundertsten Tiefenebene. Der Ausschnittsfaktor beträgt zehn hoch minus 300 (10^-300), bezogen auf das Originalphoto! Das Bild besticht mit seiner fließenden Linienzeichnung und seinen klaren Farben.Und immer noch finden sich im Bild minimalste Spuren des Originalbildes und aller vorhergehenden 100 Bearbeitungen!!

 

 

 

Dann bis bald, liebe Leserinnen und Leser,

Euer Blogger Burkhard Zimmermann

Burkhard Zimmermann
Euer Blogger Burkhard Zimmermann